Es klingt, wie in einem schlechten Horrorfilm aus Hollywood, doch es ist die blanke Realität. Forscher haben herausgefunden, dass etwa 50 Prozent der Menschen unerwünschten Besuch im Körper hat oder hatte: Parasiten, wie beispielsweise den „Toxoplasma gondii“.
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Wie verbreitet sind Hirnparasiten?
Parasiten sind eine der verbreitetesten Arten unserer Welt. Das Vorkommen des so genannten Toxoplasma gondii ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich hoch. In einigen asiatischen Ländern ist beispielsweise nur jeder Zwanzigste befallen, in Deutschland dagegen war mehr als jeder Zweite zwischenzeitlich mit den Parasiten infiziert. Die größten Infektionsquellen sind unsauberes Obst und Gemüse, rohes Fleisch und der Kot der geliebten Hauskatze.
Wie wirkt sich ein Befall mit Hirnparasiten aus?
Die Folgen von Hirnparasiten sind vielfältig und reichen von Kopfschmerzen und Übelkeit über ADHS und Parkinson bis hin zu Schizophrenie und Epilepsie. Bei dem Hirnparasiten Toxoplasma gondii ist bisher bekannt, dass ein Befall die Gefahr für Hirntumore erhöht. Außerdem steigert er das Risiko, dass schwangere Frauen ihr ungeborenes Baby verlieren. Doch es passieren auch Folgen, wie die Änderung der Hirnchemie. Das wird möglich, indem der Parasit die Ausschüttung des Botenstoffes Dopanmin beeinflusst. Durch die veränderte Ausschüttung kommt es zu Bewusstseinsveränderungen und eventuell sogar zu Verhaltensänderungen. Auch das Belohnungszentrum und der für die Emotionen verantwortliche Teil des Gehirns können durch den Parasiten unter Kontrolle gebracht werden. Forschungen an der University of Leeds haben beispielsweise gezeigt, dass die erhöhte Dopaminausschüttung zu mehr Risikobereitschaft führen kann. Dopaminmangel ist dagegen eine häufige Ursache für Parkinson. Welche Auswirkungen die Hirnparasiten auf den Menschen haben, ist abhängig davon, wo genau sich der Parasit im Gehirn einnistet.
Entdeckung von Hirnparasiten im Tierreich
Versuche mit Tieren haben gezeigt, dass Hirnparasiten Verhaltensänderungen hervorrufen können. So hatten sie bei einer Gruppe von Mäusen und Ratten vorhandene Ängste beeinflusst. Schafften es die Parasiten, bis in das Hirn der Tiere zu gelangen, wurde der lebensnotwendige Schutzmechanismus, bei Geruch von Katzenurin zu flüchten, in das komplette Gegenteil gewendet. Die Mäuse und Ratten fanden den Uringeruch plötzlich nicht mehr beängstigend sondern anziehend. Die Parasiten verfolgen mit dieser Verhaltensänderung ihr Ziel, den eigenen Lebenszyklus zu vollenden. Mit der Einnistung in den Darm der Katze kann der Parasit neue Eier legen und seine Vermehrung mit der Ausscheidung durch die Katze vollenden.
Ein ähnliches Beispiel liefern Flohkrebse. Werden sie von dem Parasiten Pomphorhynchus laevis befallen, ändern auch sie ihr Verhalten. Sie schwimmen eigentlich davon, wenn sich ein für sie lebensgefährlicher Flussbarsch nähert. Doch durch die Infizierung wird der sonst lebensrettende Geruchsreiz so umgekehrt, dass die Flohkrebse sich sogar in die Richtung der Flussbarsche begeben. Ziel des Parasiten ist es auch hier, in den Flussbarsch als Wirt zu gelangen.
Parasiten versuchen grundsätzlich, ihren Endwirt zu erreichen, um sich dort zu vermehren und ihre Art zu erhalten. Dabei gehen sie förmlich über Leichen.
Die Forschung hat zumindest im Tierreich einige Ergebnisse vorzuweisen, die bestätigen können, dass Parasiten vorhandene Verhaltensweisen für sich verändern können.
Fazit:
Für den Menschen gibt es trotz Studien keine klaren Ergebnisse, welchen Einfluss Parasiten auf das Verhalten haben, da man für eindeutige und verwertbare Resultate sehr viele Probanden absichtlich infizieren müsste.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass die meisten Infektionen dieser Art beim Menschen durch das Immunsystem schon erfolgreich bekämpft sind, bevor überhaupt erste Symptome spürbar sind.